Johann Peter Hebel
(1760–1826)

Johann Peter Hebel (Kupferstich von J. Lips nach F. Müller)

Biographie


1760

10. Mai: Johann Peter Hebel wird in Basel als Sohn des Leinwebers Johann Jakob Hebel und seiner Frau Ursula Hebel, geb. Örtlin, geboren. Die Familie wohnt im Winter in Hausen bei Schopfheim, im Sommer in Basel, wo die Eltern als Bedienstete der Patrizierfamilie Iselin arbeiten.


1761

25. Juli: Tod des Vaters.


1766

Besuch der Dorfschule in Hausen. Im Sommer Besuch der Gemeindeschule von St. Peter in Basel.


1769

Eintritt in die Lateinschule in Schopfheim.


1772

Aufnahme in das Gymnasium am Münsterplatz in Basel.


1773

16. Oktober: Tod der Mutter.


1774

April: Hebel wechselt aufs Gymnasium in Karlsruhe.


1778

8. Mai: Immatrikulation zum Theologiestudium an der Universität Erlangen.


1780

Frühjahr: Hebel kehrt nach Karlsruhe zurück, um sich auf das Examen vorzubereiten.

Herbst: Nach dem Examen wird Hebel »Kandidat des geistlichen Amtes«, erhält jedoch keine Anstellung.

Er nimmt eine Stelle als Hauslehrer bei dem Pfarrer Philipp Jakob Schlotterbeck in Hertingen an.


1782

Neben der Hauslehrertätigkeit übernimmt Hebel auch seelsorgerische Aufgaben des Pfarrers.


1783

März: Hebel erhält eine Stelle als Seminarlehrer am Pädagogium in Lörrach.

Mai: Beginn der Lehrtätigkeit in Lörrach. Er unterrichtet Religion, Latein, Griechisch, Mathematik und Geographie (bis 1791).

Freundschaft mit dem Prorektor Tobias Günttert.


1787

Beginn der Freundschaft mit Friedrich Wilhelm Hitzig, der Pfarrvikar in Rötteln ist.


1788

Bekanntschaft mit der Schwägerin Güntterts, Gustave Fecht.


1791

Hebel wird Lehrer am Karlsruher Gymnasium und Subdiakon der Hofkirche.


1792

Beförderung zum Hofdiakon.

Bekanntschaft mit dem Kollegen Nikolaus Sander.


1794

Reise an den Mittelrhein.


1796

Hebel unterrichtet nun auch Naturgeschichte.

Reise ins Oberland.


1798

Hebel wird außerordentlicher Professor für Dogmatik und Hebräisch am Karlsruher Gymnasium.

Er wird von der Predigtverpflichtung freigestellt.


1802

Beginn der Mitarbeit am »Badischen Landkalender«.


1803

Die in alemannischer Mundart verfaßten »Alemannischen Gedichte«, eine Sammlung von Naturlyrik und moralisch-didaktischer Dichtung, erscheinen.


1805

Hebel wird zum Kirchenrat ernannt.

April: Aufenthalt in Straßburg bei Familie Haufe.

Beginn des Briefwechsels mit Sophie Haufe.

Sommer: Reise durch die Schweiz.


1806

Dezember: Aufenthalt in Freiburg, wo Hebel eine Pfarrstelle angeboten wird. Auf Wunsch des Großherzogs Karl Friedrich bleibt er jedoch in Karlsruhe.


1807

Hebel wird Redakteur des »Badischen Landkalenders«, der unter dem neuen Titel «Rheinländischer Hausfreund« erscheint (bis 1814).


1808

Ernennung Hebels zum Direktor des Karlsruher Gymnasiums (bis 1814).

In Karlsruhe gastiert die Schauspielerin Henriette Hendel, die u.a. Verse aus Hebels »Alemannischen Gedichten« vorträgt.


1809

Hebel wird Mitglied der evangelischen Kirchen- und Schulprüfungskommission.


1811

Die Sammlung volkstümlicher, pädagogischer Geschichten, Anekdoten und Schwänke, das »Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes«, erscheint. Der Band umfaßt vor allem die Beiträge, die Hebel seit 1804 für den »Badischen Landkalender« bzw. den »Rheinischen Hausfreund« verfaßt hatte. Er plädiert darin für eine nachvollziehbare, praktische Moral, indem er menschliche Schwächen und Laster humorvoll darstellt und sie mit heiteren, überraschenden Lösungen als verfehlt entlarvt.


1812

Ferienreise ins Oberland.


1814

Hebel wird Mitglied des Konsistoriums.

Er gibt das Amt des Direktors ab, unterrichtet aber noch am Gymnasium.

Bekanntschaft mit Jacob Grimm.

Beendigung der Redaktionstätigkeit für den »Rheinländischen Hausfreund«.


1815

Begegnung mit Goethe.


1817

Hebel übernimmt das Direktorium des evangelischen Pfarrwitwenfiskus.


1818

Der »Rheinländische Hausfreund für 1819« wird von Hebel redigiert.


1819

Hebel wird evangelischer Prälat und als solcher Mitglied im badischen Landtag.


1821

Die theologische Fakultät der Universität Heidelberg verleiht Hebel die Ehrendoktorwürde.


1824

»Biblische Geschichten«.

Aufgabe der Lehrtätigkeit am Gymnasium.


1826

Die fünfte Auflage der »Alemannischen Gedichte« erscheint.

Besuch der Familie Haufe in Straßburg.

Auf einer Dienstreise nach Mannheim erkrankt Hebel.

22. September: Hebel stirbt in Schwetzingen.


Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Hebel, Johann Peter. Biographie: Hebel, Johann Peter. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-43EC-1