1.
Am Fenster stand die Mutter,
Im Bette lag der Sohn.
»Willst du nicht aufstehn, Wilhelm,
Zu schaun die Prozession?«
[161]
»Ich bin so krank, o Mutter,
Daß ich nicht hör und seh;
Ich denk an das tote Gretchen,
Da tut das Herz mir weh.« –
»Steh auf, wir wollen nach Kevlaar,
Nimm Buch und Rosenkranz;
Die Muttergottes heilt dir
Dein krankes Herze ganz.«
Es flattern die Kirchenfahnen,
Es singt im Kirchenton;
Das ist zu Köllen am Rheine,
Da geht die Prozession.
Die Mutter folgt der Menge,
Den Sohn, den führet sie,
Sie singen beide im Chore:
»Gelobt seist du, Marie!«