8.

Graue Nacht liegt auf dem Meere,
Und die kleinen Sterne glimmen.
[238]
Manchmal tönen in dem Wasser
Lange hingezogne Stimmen.
Dorten spielt der alte Nordwind
Mit den blanken Meereswellen,
Die wie Orgelpfeifen hüpfen,
Die wie Orgelpfeifen schwellen.
Heidnisch halb und halb auch kirchlich
Klingen diese Melodeien,
Steigen mutig in die Höhe,
Daß sich drob die Sterne freuen.
Und die Sterne, immer größer,
Glühen auf mit Lustgewimmel,
Und am Ende groß wie Sonnen
Schweifen sie umher am Himmel.
Zur Musik, die unten tönet,
Wirbeln sie die tollsten Weisen;
Sonnennachtigallen sind es,
Die dort oben strahlend kreisen.
Und das braust und schmettert mächtig,
Meer und Himmel hör ich singen,
Und ich fühle Riesenwollust
Stürmisch in mein Herze dringen.

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TextGrid Repository (2012). Heine, Heinrich. Gedichte. Neue Gedichte. Verschiedene. Seraphine. 8. [Graue Nacht liegt auf dem Meere]. 8. [Graue Nacht liegt auf dem Meere]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-49DC-C