[77] Fichte

»Daß man zehn Jahre nach dem Tode des Philosophen seine Reden an die Nation in Berlin ächten konnte – nun, das war die erste Bildsäule, die Fichte um Preußen verdient hatte.«

Kuno Fischer (Jenenser Akad. Rede).


Welch Feuer hat in dir geglüht,
Wie schlugst du zu, gewaltiger Mann!
Als Deutschland trostlos abgeblüht,
Wie wipfeltest du himmelan!
Mutig geredet Blitz und Schwert
In Nacht und Feigheit donnerlaut,
Dem Volk die freie Tat gelehrt,
Dem Geist die feste Burg gebaut!
Du Sporn der Jugend, Quell der Kraft,
Elektrisch Willensbad der Zeit,
Wie brauste deine Leidenschaft
Durch Wüsten der Gewöhnlichkeit!
Charakterobelisk im Sand
Und Schlamm der Schneckenkriecherei,
Darauf in heiligen Lettern stand:
»Erzieh dich selbst! Sei deutsch: sei frei!«
Und jede Letter Lebenshauch
Und jedes Wort der Schande Tod –
In dieser Tage Dunst und Rauch
O Fichte, Fichte tut uns not.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Henckell, Karl. Gedichte. Buch des Kampfes. Fichte. Fichte. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-51B0-5