[Es schweiget in Lauben und Wäldern]
Es schweiget in Lauben und Wäldern,
Verstummt ist der Nachtigall Lied.
Längst sind dir auf Wiesen und Feldern
Die lieblichen Blumen verblüht.
Die freundlichen Lämmlein, sie grasen
Schon längst auf den Fluren nicht mehr.
Bereift und verdorrt ist der Rasen,
Dein Garten so öde und leer.
Doch blüht dir in seligem Schimmer
Ein Garten in liebender Brust.
Dem nahte der Winter sich nimmer,
Der lächelt in ewiger Lust.
Es gab ihm der Glaube die Weihe,
Es hat ihn die Hoffnung gepflegt,
Es haben ihn Liebe und Treue
Und heilige Demut gehegt.
Auch ward dir das Leben ein Garten,
Drin liebliche Blumen dir blühn.
Die Englein dir pflegen und warten,
Zum herrlichsten Kranz sie zu ziehn.
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Drum laß uns mit fröhlichen Weisen
Den himmlischen Gärtner heut,
Den gütigen Vater uns preisen,
Der dir durch es Blumen verleiht.