5. Grablied eines Landmanns
Aus Shakespear's Cymbeline

(Cymbel. Act V. Sc. V.) Es klingt wie der lezte dumpfe Wurf der Grufterde aufs eingesenkte Sarg.


1:
Liege nun, dich ficht nicht an
Winterfrost und Sommerglut;
All dein Tagwerk ist gethan,
Bist daheim, und hast es gut.
ALLE:
Goldne Frau'n und Herr'n ins Grab
Müssen sie all zusamm'n hinab!
2:
Liege nun, dir thut nichts mehr
Geissel, Frohn und hart Gericht.
Kleid'r- und Nahrungssorge schwer,
All dir eins, und drückt dich nicht.
ALLE:
Szepter, Arzt und Weis' ins Grab
Müss'n dir nach sie all hinab.
1:
Lieg, und fürchte nun nicht mehr
Bliz und Donnerkeilen hart.
[123]
2:
Freund' und Feind' und Lästerer,
Leid' und Freud' bist du verscharrt.
ALLE:
Stuzer jung und schön, ins Grab
Müss'n zu dir sie all hinab!
1:
Kein Beschwörer härme dich!
2:
Kein Bezaubrer lärm um dich!
1:
Böse Geister fliehn dich.
2:
Schädliches nicht nahe sich!
1:
Habe sanfte Ruh im Grab'!
2:
Und dein Grab viel Ruhm hab'!

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TextGrid Repository (2012). Herder, Johann Gottfried. Liedsammlung. Volkslieder. Erster Theil. Drittes Buch. 5. Grablied eines Landmanns. 5. Grablied eines Landmanns. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5BD6-5