32.

Wie Jakob hab' ich oft mit Gott gerungen,
Oft fühlt' ich meinen Glauben zweifelnd stocken,
Und oftmals haben eure Kirchenglocken,
Ich leugn' es nicht, verdrießlich mir geklungen.
Ich habe gern mein eigen Lied gesungen,
Gesponnen gern von meinem eignen Rocken,
Bin nie nach eines Priesters schmalen Brocken,
Ein hungeriger Zionsheld, gesprungen.
Doch scheint auch ihr mir nicht vom besten Stempel,
Und so verschmerz' ich euer pfäffisch Schnauben
Und euere für mich verschloßnen Tempel.
Wär' ich wie Schlangen klug und fromm wie Tauben,
Würd' ich ein Heiliger gar zum Exempel –
Ihr steinigtet mich wohl um meinen Glauben!
[81]

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TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 32. [Wie Jakob hab' ich oft mit Gott gerungen,]. 32. [Wie Jakob hab' ich oft mit Gott gerungen,]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5EF4-5