Einkehr in die Schweiz

Im Frühjahr 1840


Alles ringt sich von der Scholle,
Alles ist emporgestiegen;
Will am End' die blütenvolle
Erde in den Himmel fliegen?
Meiner Heimat Strand befeuchtend,
Glänzt vor mir des Seees Spiegel,
Drauf die Sonne, purpurleuchtend,
Wie der Liebe rotes Siegel.
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Und ich seh' in allen Fernen
Opfer von den Bergen rauchen,
Und ich möchte mit den Sternen
Meine Seele untertauchen.
Und es dampfet durch die Lüfte
Auf zu mir des Tales Brodem,
Und es duften alle Düfte,
Wie einst meiner Liebsten Odem.
Frühling unten, Frühling oben
Und so Flur wie Hügel reicher;
Alle Not hinweggehoben
Und der Himmel selber weicher.
Doch kein Herz, das er, zu teilen
Diese Seligkeit, mir gönnte –
Und so wünsch' ich mir zuweilen
Etwas, das ich hassen könnte.

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TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Zweiter Teil. Einkehr in die Schweiz. Einkehr in die Schweiz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5F0A-D