Aus den Bergen
Jeder Mensch hat seinen Stern,
Jeder Hofrat seinen;
Jeder Pudel seinen Kern:
Laßt auch mir den meinen!
Ward mir leider nicht zuteil,
Daß ich euch ergötze,
Aber denkt: ich bin ein Keil,
Weil ihr grobe Klötze.
Ja – ich habe kein Gemüt
Für der Mägdlein Wangen,
Für die Blümchen, die verblüht,
Eh' sie aufgegangen;
Ja, ich bin ein schlechter Held
Wider Türk' und Franken,
Mache selbst um jene Welt
Mir nicht viel Gedanken.
Ich gehöre zum Verband
Aller großen Toren.
Heil! wenn unser Vaterland
Den Verstand verloren!
Wenn's einmal, ein Löwe noch,
Seine Mähne schüttelt
Und am altgewohnten Joch
Der Philister rüttelt!
Alle Herzen, stolz und heiß,
Müssen dort verbluten;
Darum in dies Gletschereis
Flücht' ich meine Gluten:
Droben an des Gießbachs Strand,
An des silberhellen,
Jauchz' ich, daß im flachen Land
Euch die Ohren gellen.
Was ihr nur mit Schmach und Tod
Wisset zu befehden,
Trunken vor dem Morgenrot
Darf ich's jetzo reden,
Rufen in den goldnen Tag
Tief aus Herz und Kehle:
»Raum, ihr Herrn, dem Flügelschlag
Einer freien Seele!«
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Wo mit unbezähmter Lust
Ob den letzten Hütten
Dürre Felsen aus der Brust
Ewige Ströme schütten;
Wo in ungezügeltem Lauf
Noch die Wasser tosen,
Lad' ich meine Waren auf:
Wilde, wilde Rosen!
Habt da draußen manchen Tropf,
Der mag vor euch zagen;
Ich will trotzig meinen Kopf
Wie die Berge tragen.
O, wie winzig dünken mich
Eure Siebensachen!
Wer die Blitze unter sich,
Kann auch eurer lachen.