23.

Sei mir gesegnet, frommes Volk der Alten,
Dem unglückselig sein hieß: selig sein,
Das jedes Haus, in das der Blitz schlug ein,
Für ein dem Zeus geweihetes gehalten!
Du fühltest wohl, des Himmels heimlich Walten
Enthüll' sich den Geschlagenen allein,
Und da leucht' erst der Wahrheit voller Schein,
Wo sich das Herz, der Wolke gleich, gespalten.
O sprecht, war's nicht zumeist des Unglücks Stunde,
Die euch hinan zum Ewigen gehoben,
Der Himmelsoffenbarung klang vom Munde?
Der Frieden nicht, der Sturm trägt uns nach oben,
Die höchsten Freuden sind auf dunklem Grunde,
Gleichwie des Äthers Sterne, eingewoben.

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TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 23. [Sei mir gesegnet, frommes Volk der Alten]. 23. [Sei mir gesegnet, frommes Volk der Alten]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-601E-B