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Und wieder ob den Landen
Lag jüngst ein schwerer Bann:
Da ist ein Mann erstanden,
Ein ganzer, deutscher Mann;
Ein Deutscher und ein Freier,
Wer hätte das gedacht?
Daß selbst die deutsche Leier
Aus ihrem Schlaf erwacht.
Ein Deutscher und ein Freier,
Was ihr wohl selten schaut;
Jawohl, ein kühner Freier
Um eine stolze Braut:
Der schwur gar laute Fehde
Der trotzigen Gewalt,
Daß rings von seiner Rede
Das Echo widerhallt:
[106]
»Mög' euch der Herr behüten
Der Kronen lichten Glanz:
Doch flechtet aus den Blüten
Auch endlich einen Kranz;
Um all die deutschen Sonnen
Muß auch ein Himmel sein,
Er muß zu einer Tonnen,
Der deutsche Feuerwein.
Drum kommt, ihr Herrn, geschwinde,
Laßt uns zur Taufe gehn:
Bei einem schönen Kinde
Sollt ihr Gevatter stehn!
Wollt ihr den Namen wissen?
Einheit, der soll es sein:
Ihr bindet in die Kissen
Ihm wohl die Freiheit ein?
Und was ihr sonst versprochen,
Gebt auch die Rede frei!
Er wird ja doch zerbrochen,
Der Stab der Tyrannei;
Nie wird sich mehr erheben
Bis zu des Adlers Nest
Die Wespe, die ihr Leben
Mit ihrem Stachel läßt.
Es wird zunichte werden
Der Sklaverei Phantom,
Und frei rauscht durch die Erden
Der Freiheit Alpenstrom;
Der Strom, der sich sein Bette
Nur tiefer, tiefer wühlt,
Bis er die letzte Kette
Der Menschheit fortgespült.
Vertraut doch eurem Volke,
Dem Seemann, der nie irrt
Und weiß, was euch die Wolke
Am Abend bringen wird;
Dem Schnitter, der die Garbe,
Die reife, wohl erkennt,
Dem Krieger, den die Narbe
Vor jedem Treffen brennt!
[107]
Es kommt ein Sturm, drum gehen
Die Seelen auch so hoch,
Ihr müßt das Steuer drehen:
So hört, ihr Fürsten, doch!
Hier hilft kein Kompaßregeln,
Hier hilft am Strand kein Turm;
Wollt ihr noch weiter segeln,
So segelt mit dem Sturm.«
So rief er laute Fehde
Der trotzigen Gewalt,
Daß noch von seiner Rede
Das Echo widerhallt.
Den Weisen, den Gelehrten,
Hat's aber mißbehagt:
Gleich jenen Schriftgelehrten,
Wenn sie der Herr gefragt.