26.

Wir haben, was auch eine Sage schreibe,
Den Funken des Prometheus nicht gepachtet;
So tief wir unter uns das Weib geachtet,
Die reinste Flamme wohnt in seinem Leibe.
Und wer dem selbstisch frostigen Getreibe,
Das ihm des Herzens liebste Kinder schlachtet,
Wer dieser Kälte zu entrinnen trachtet,
Wo flöh' er hin, als zu dem treuen Weibe?
Ein Felsen ist der Mann, der nur erglüht,
Wenn trotzig er gen Himmel sich erhoben,
Zurück ihm schleudernd seiner Sonne Strahlen;
Ein stiller See des Weibes weich Gemüt,
Das fromm in sich empfängt das Licht von oben,
Drin sich die Himmel himmlischer noch malen.
[78]

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 26. [Wir haben, was auch eine Sage schreibe]. 26. [Wir haben, was auch eine Sage schreibe]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6192-A