Der Nebelstädte winzige Wintersonne

Der Nebelstädte
Winzige Wintersonne
Leuchtet mir mitten ins gläserne Herz.
Das ist voll vertrockneter Blumen
Gleich einem gestorbenen Garten.
[Alles, was ehe war,
Ist hinter den Mauern des Schlafes
Schon zur Ruhe gebracht.
Viele Winde der sausenden Straßen
Haben inzwischen auf frierenden Köpfen
Ein Wind-Spiel gemacht.]
Wohl war in Dämmerung noch
Blutiger Wolken Kampf
Und der sterbenden Städte
Schultern zuckten im Krampf.
Wir aber gingen von dannen
‹Zerrissen uns mit einem Mal,›
Dumpf scholl ein Zungen-Gestreite
In Finsternis – Unrat – siebenfarbiger Qual.
Doch niemand rühret das starre
Gestern noch mit der Hand
Da der rostige Mond
Kollerte unter den [Rand]
Zu wolkiger Wolken Geknarre.
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heym, Georg. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Der Nebelstädte winzige Wintersonne. Der Nebelstädte winzige Wintersonne. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6329-8