Der Garten der Irren

Am roten Teiche stehen viele Schatten
Bei dünner Bäume schwächlichem Gesichte,
In Stille fort. Nur selten daß sich einer
Herunter zu dem trüben Wasser bücket.
Und manche gehn in den entleerten Hecken
In kühlen Gängen, die schon voller Lichte,
Und schleifen mit den Füßen in dem Laube,
Und sitzen wieder sanft in den Verstecken.
Der Strom ist weit hinab im blanken Scheine
Bei Erlen und den krumm gebornen Weiden
Und wer mit leichtem Kahn ihn überbrücket,
Er wird im Licht die gelben Blumen pflücken.
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Notes
Erstdruck in »Umbra vitae«.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Heym, Georg. Der Garten der Irren. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6390-F