19.

Die Schiffe schwimmen durch der Riesen Leichen
Aufs Meer hinaus. Die Segel faßt der Wind.
Sie blähen auf sich, und die Rudrer sind
Im Raum geschäftig, durch die Flut zu streichen.
Das Volk sitzt wie die Fliegen matt im Rumpf,
An Deck, und Mast. Sie schauen vor sich hin.
An nichts zu denken, ist ihr einzger Sinn.
Trübsinnig, krank, verwundet, faul und stumpf.
[36]
Die Feldherrn hocken traurig in den Ecken.
Wer grad vorbeigeht, speit sie ins Gesicht.
Sie merken's kaum. Sie denken nur der Speichen
Des Rads, auf das sie bald die Glieder strecken.
Sie brüten, wie den König sie erweichen.
Sie wissen, ach, dem Tod entgehn sie nicht.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heym, Georg. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Marathon. 19. [Die Schiffe schwimmen durch der Riesen Leichen]. 19. [Die Schiffe schwimmen durch der Riesen Leichen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-63B1-5