[299] 2.

In Gedanken an die Ferne
Und der Nähe wenig froh,
Senkt man wohl die Augen gerne,
Und auch heut geschah mir so.
Da in weichen Lüften schwanken
Sah ich einen Schmetterling,
Daß sein Schatten auf dem blanken
Gartenweg spazieren ging.
Hell in Sonne lag das Gärtchen,
Die durch zarte Zweige brach,
Und ein törichtes Lazertchen
Lief dem Falterschatten nach.
Dacht' ihn jetzt der Wicht zu haschen,
War er wieder weit voraus,
Und fast ging ihm bei der raschen
Jagd Geduld und Atem aus.
Zwischen Lachen und Erbauung
Sah ich zu dem holden Trug
Idealer Weltanschauung,
Doch – wer wird durch Schaden klug!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Sorrent. Von Lacerten. 2. [In Gedanken an die Ferne]. 2. [In Gedanken an die Ferne]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-63F3-2