20.
Das Grab Virgils am Posilip

Dich nenn' ich wohl des Glückes Lieblingssohn;
Denn treulich folgend eines Größern Tritten,
Bist du Jahrhunderte hindurchgeschritten
Und glorreich der Vergessenheit entflohn.
Und wieder hob empor zu seinem Thron
Ein Größrer dich, der durch der Hölle Mitten
Zum Führer dich erkor, und wieder glitten
Weltalter hin – du sprachst dem Wechsel Hohn.
[353]
Zwar was du sangst von Waffen, Hirt und Herde,
Hat nie die Welt erschüttert zaubermächtig.
Du aber bliebst der Zaubrer der Poeten.
Es liegt am zauberschönsten Fleck der Erde
Dein Grab, und zu ihm wallt die Welt andächtig,
Wie zu der Gruft der Heil'gen und Propheten.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Italien. Bilder aus Neapel. 20. [Dich nenn' ich wohl des Glückes Lieblingssohn]. 20. [Dich nenn' ich wohl des Glückes Lieblingssohn]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-64AF-9