21.

Du weißt es wohl, ich lebe nicht mehr gerne,
Da Jahr um Jahr so herbe Schläge brachten,
Die wohl auch härtre Schultern mürbe machten,
Und ich das Leben bitter fand im Kerne.
Nichts mehr erquickt mich, was ich schaff' und lerne.
Ich weiß, nur wenig lohnt's, nach Wahrheit trachten,
Und jenes Laub, wonach Poeten schmachten,
Hält nicht den Blitz von Menschenhäuptern ferne.
Und doch, ob ich allein nach Ruhe strebe –
Vom Sonnenzauber dieser Stadt umglänzt,
Gesteh' ich's nur: hier atmen lohnt der Mühe.
Sie grüßt den müden Ringer gleich der Hebe,
Die ew'ger Jugend Nektar ihm kredenzt,
Daß neues Sein im Jenseits ihm erblühe.

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TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Italien. Bilder aus Neapel. 21. [Du weißt es wohl, ich lebe nicht mehr gerne]. 21. [Du weißt es wohl, ich lebe nicht mehr gerne]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-64F6-7