10.
Schwinge dich auf und singe, mein Herz!
Dunst und Nebel durchdringe, mein Herz!
Diesem lähmenden Unmutsqualm
Stark und frei dich entringe, mein Herz!
[446]Was die Toren mit Ehrfurcht füllt,
Acht' es alles geringe, mein Herz!
Sieh, es ist nur ein nicht'ger Traum
Dieser Wechsel der Dinge, mein Herz!
Hüte dich, daß ihr gleißender Schein
Nicht dich lockend bezwinge, mein Herz!
Stellt dir Fallen die Eigensucht,
Zieh dich rasch aus der Schlinge, mein Herz!
Gib an hohe Gedanken dich hin,
Daß dir Hohes gelinge, mein Herz!
Und aus Sümpfen zum Ätherglanz
Fleuch mit Adlerschwinge, mein Herz!