Suum cuique

Was höhnst du nur die feinen Herrn und Damen,
Die wohlgeschniegelten Philisterfratzen,
Die in der ew'gen Stadt nur ewig schwatzen,
Als ob sie dazu nur von Hause kamen?
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Gönn ihnen doch die Lust, in Tand zu kramen,
Vor Marmorbildern, Fresken und Arrazzen
Mit ihrem kleinen Ich herauszuplatzen,
Statt andachtsvoll zu flüstern große Namen.
Am Meeresufer in der Abendglut
Siehst du die Weiber ihre Wäsche spülen,
Wobei sich ruhelos die Zungen regen.
Ein Schwimmer stürzt sich schweigend in die Flut,
Im heil'gen Element sein Herz zu kühlen,
Dem stummen goldnen Taggestirn entgegen.

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TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Italien. Römische Sonette. Suum cuique. Suum cuique. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-65D0-4