Aus dem Mansardenfenster

Schornsteine, Dächer weit und breit,
Trostlose Ziegeleinsamkeit;
Ein Kater, der auf Spatzen jagt,
Kein grüner Halm – Gott sei's geklagt.
Kein Menschenauge blickt herein,
Kein lampenschimmernd Fensterlein.
Ich bin um jeden Rauch vergnügt,
Der kräuselnd einem Schlot entfliegt.
Hoch ist's; doch morgen, sprach der Wirt,
Wenn Nummer siebzehn reisen wird – –
Da sieh! was blitzt vom Süden her?
Ihr Götter! mein geliebtes Meer!
Der Fund hat mich so froh erschreckt,
Als hätt' ich einen Schatz entdeckt.
Nun für den schönsten Saal im Haus
Tauscht' ich mein Kämmerlein nicht aus.
Und dort der Himmel, Stern an Stern,
Die niedre Welt wie stumm und fern –
Ach, nur ein Blick ins Ew'ge weiht
Die ganze arme Menschlichkeit!

(Genua)

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Landschaften mit Staffage. Aus dem Mansardenfenster. Aus dem Mansardenfenster. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6652-7