Abendandacht

Ihr sollt mich nicht in eure Kreise locken,
Wo, was daheim ich floh, ich wiederfinde,
In Routs, wo von den Farben schwatzt der Blinde,
Wo Armut prahlt mit aufgelesnen Brocken.
Nie darf das rieselnde Geplauder stocken,
Auf daß nur ja das Schreckgespenst verschwinde
Des eignen Nichts und minder man empfinde,
Wie eng der Geist, das Herz wie dürr und trocken.
Mit meiner Liebsten zieh' ich vor, zu Hause,
Wenn abends im Kamin die Flämmchen summen,
Den Tag zu feiern, der so schön verflossen.
Ein Freund tritt wohl noch ein in unsre Klause,
Und uns vorüberzieht, wenn wir verstummen,
Was alles heut an Wundern wir genossen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Italien. Römische Sonette. Abendandacht. Abendandacht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-669E-0