4.

Nicolaus Lenau

Ein Edelhirsch im Forst auf grünem Rasen,
Auf einmal hört er Treiberruf erschallen,
Sieht links und rechts die schlanken Brüder fallen
Und ihr geliebtes Auge sich verglasen.
Nun, ob auch andre fröhlich wieder grasen,
Sind ihm ein Schreckensort die Waldeshallen,
Und wenn im Mondlicht Herbstesnebel wallen,
Hört er die wilde Jagd die Luft durchrasen.
Nicht mehr gesellt leichtherzigen Gespielen,
Sieht er im Leben rings des Todes Zeichen,
Bis ihm verstört die schönen Lichter flammen.
Wohl jenen, die vom sichern Schusse fielen!
Ihm krallte sich der Nachtmahr in die Weichen;
Vom Grau'n zu Tod gehetzt bricht er zusammen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Vermischte Gedichte. Zwölf Dichterprofile. 4. Nicolaus Lenau. 4. Nicolaus Lenau. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-66D6-E