14.

Nun treibt ein graugespenst'ger Nebelspuk
Sein frostig Spiel in diesen Höhn und Tiefen.
Im Wald die regenschweren Wipfel triefen,
Und über ihnen kreischt ein Krähenflug.
Als ob Berggeister, die, vom Fremdenzug
Verschüchtert, sommerlang geduldig schliefen,
Erwachten und den Eindringlingen riefen:
Es naht der Herbst! Fort ihr! Nun ist's genug!
So werd' auch ich bald weichen der Gewalt,
Denn nicht mehr lockt mit sonnenhellen Reizen
In seine Tiefen mein geliebter Wald.
Nun wird der Jäger diese Wege kreuzen,
Und ich, wenn lustig seine Büchse knallt,
Sitz' still im Haus und muß den Ofen heizen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Waldmonologe aus Kreuth. Sonette. 14. [Nun treibt ein graugespenst'ger Nebelspuk]. 14. [Nun treibt ein graugespenst'ger Nebelspuk]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-673E-F