9.

Heut hab' ich redlich mir mein Mittagessen
Verdient; mein Doktor wird zufrieden sein.
Früh streift' ich lang umher im Buchenhain
Und hab' auf jeder zweiten Bank gesessen.
An nichts zu denken müht' ich mich. Indessen
Sprang vor mir durchs Geäst ein Eichkätzlein;
Ich raucht' ein wenig, sah ins Blau hinein
Und suchte mich halbschlummernd zu vergessen.
Hernach im Wäldchen hinterm Haus am Bronnen
Erquickt ich mich schlich so hin und her,
Bis endlich diese Stunden auch verronnen.
[276]
Wenn nur das süße Nichtstun leichter wär!
Wohl ist »still liegen und sich einsam sonnen
'ne tapfre Kunst« – allein verteufelt schwer!

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TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Waldmonologe aus Kreuth. Sonette. 9. [Heut hab' ich redlich mir mein Mittagessen]. 9. [Heut hab' ich redlich mir mein Mittagessen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6743-1