In der Barke

Zwei fröhliche Leutchen,
Nicht lang noch vermählt.
Er hat sich zum Bräutchen
Die Schönste gewählt.
Ihr sonniger Nachen
Die Wellen durchfliegt.
Die Augen ihr lachen,
Dicht an ihn geschmiegt.
Mit schwellendem Segel
Den gleitenden Kahn
Umflattern die Vögel
Auf leuchtender Bahn.
Sie wirft, um zu locken
Die gierige Brut,
Weißschimmernde Brocken
Hinaus in die Flut.
Das Herzchen, von reiner
Glückseligkeit voll,
Verlangt, daß nicht einer
Leer ausgehn soll.
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Und wie sie sich zanken
Und tauchen zum Grund,
Von süßen Gedanken
Verklärt sich ihr Mund.
Sie flüstert so munter
Zum Liebsten empor.
Der beugt sich hinunter
Und küßt ihr das Ohr.
Der Alte, der Ferge
Mit braunem Gesicht,
Blickt still in die Berge,
Als merkt' er es nicht.
Er denkt wohl: O blieben
Sie lang in Salò!
Wie macht junges Lieben
So königlich froh.
Vor Kosen und Küssen
Er wünscht nicht einmal
Die Taxe zu wissen,
Der junge Gemahl.
Mir kommt es gelegen;
Denn landen wir an,
Wie Könige pflegen,
Bezahlt er mich dann.

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TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Italien. Frühling am Gardasee. In der Barke. In der Barke. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6797-5