3.

Wenn ich, mein holdes Kind, wie oft geschah,
Dir vorgefabelt wundersame Sachen,
Sahst du mich an mit deinem klugen Lachen
Und sagtest: Ich versteh' schon Spaß, Papa.
Ein Glanz umfloß dir Mund und Augen da,
Um auch die tiefste Schwermut froh zu machen.
Schon kündete sich an des Geists Erwachen,
Der im Humor des Lebens Blüte sah.
Das Schicksal aber hat nicht Spaß verstanden.
So unerbittlich war sein eh'rner Wille,
Daß aller Munterkeit ich längst vergaß.
Nichts, was des Lachens wert, scheint noch vorhanden
Ich horche Tag und Nacht – die Welt bleibt stille,
Und dieses Dasein ward ein schaler Spaß.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Meinen Toten. Tristien. 3. [Wenn ich, mein holdes Kind, wie oft geschah]. 3. [Wenn ich, mein holdes Kind, wie oft geschah]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-687D-A