[Flora deine rosen-wangen]

C.H.v.H.


Flora deine rosen-wangen/
Der beseelten liljen-schaar/
Die auff allen gliedern prangen/
Und das gold-geflammte haar/
Sind die kräfften-reiche sachen/
So mich dir zum sclaven machen.
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Was ein engel schönes heget/
Hat die günstige natur
Dir fast zweyfach beygeleget/
Aber diß beseuffz' ich nur/
Daß so ungemeine gaben
Grausamkeit zur schwester haben.
Deiner augen reine kertzen
Sind umsonst nicht schwartz gemacht/
Sie betrauren tausend hertzen/
Die ihr blitz hat umgebracht;
Und wer weiß wie lang es währet/
Daß auch mich ihr strahl verzehret.
Darum/ angenehme seele/
Spare doch der worte pracht/
Ach verschleuß die purpur-höle/
Denn ein blick hat gleiche macht/
Und wo blicke können tödten/
Da sind worte nicht von nöthen.
Doch ich laß es mir gefallen/
Ob mich deines mundes krafft/
Oder auch die feuer-ballen
Deiner augen hingerafft/
Wenn mich nur vor allen dingen
Flora würdigt umzubringen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von. Gedichte. Gedichte aus Neukirchs Anthologie, Bd. 1. Verliebte Arien. [Flora deine rosen-wangen]. [Flora deine rosen-wangen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6B8B-0