[Sclaven schlaffen in den banden]

Sclaven schlaffen in den banden/
Nur ich liege sonder ruh;
Meiner hoffnung schiff will stranden/
Und läufft wilden klippen zu/
Denn die flammen deiner liebe
[439]
Hegen in sich lauter triebe/
Welcher weg will seyn
Nur stein/
Daß ich mit weh
Dich nur lieb' Arcadie.
Könt ich nur dein auge küssen/
Würd' ich meiner bande loß/
Meine geister solten fliessen
Dir ersterbend auff den schooß;
Denn so wolt ich liljen pflücken/
Und auff deine brüste drücken/
Sagen sonder leid/
erfreut/
Ihr weisser schnee
Gleicht ihr nicht Arcadie.
Ich muß küssen in gedancken/
Ich muß lieben sonder that;
Meiner sinnen circkel wancken/
Weil ich hoffe sonder rath/
Ja mein leben wird verschwinden/
Eh' es die noch wird empfinden/
Die den todt mir bringt/
Und zwingt/
Daß ich vergeh
Verwundt/ Arcadie.
Denn die flammen ihrer augen/
Die mein hertz in brand gebracht/
Können mir den geist aussaugen/
Daß ich sonder lebens-macht
Muß verlodern in der flammen/
Die sich legt um mich zusammen/
Indem deine gunst
Die brunst
Durch ihre see
Nicht abkühlt/ Arcadie.
[440]
Deine purpur-rothe wangen/
Die ich doch nicht angerührt/
Haben meinen geist gefangen/
Die ihn sclavisch zugeführt;
Und die liljen deiner brüste/
Deiner lippen süsse lüste/
Machen durch den zwang
Mich kranck/
Daß ich vergeh/
Und dir sterb'/ Arcadie.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von. Gedichte. Gedichte aus Neukirchs Anthologie, Bd. 1. Verliebte Arien. [Sclaven schlaffen in den banden]. [Sclaven schlaffen in den banden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6C90-7