[Soll Solimene meine glut]

C.H.v.H.


Soll Solimene meine glut/
Die mir versehret marck und blut/
Gantz ohne deine rettung brennen?
[419]
Du äscherst meine brust ja ein/
Mein hertze muß entzündet seyn/
Und du wilst keine flammen kennen.
Befrage selbst das heisse licht/
Das aus den hellen augen bricht/
Was feuer es in mir erwecket?
Es schmeltzt der seelen hartes eiß/
Und machet Salamander heiß/
Und ich soll seyn unangestecket?
Dein auge hat mich so verführt/
Mich hat dein blitz durchaus gerührt/
Den ich nicht konte sehen kommen/
Ich dachte wolcken anzusehn/
Mit wasser-qvellen umzugehn/
Und bin dadurch der ruh bekommen.
Ich kan nicht wider den betrug/
Wer ist bey solchen flammen klug?
Sie können bienen nur vertreiben.
Der mensch/ der leichtlich feuer fängt/
Ist wie die motte die sich sengt/
Und doch nicht kan vom feuer bleiben.
Verleugne nicht/ was du vollbracht/
Du hast durch feur mich arm gemacht/
Wilstu den mordbrand nicht bekennen?
So wisse doch/ daß alle welt
Dir das gerechte urtheil fällt:
Wer andre brennt/ muß wieder brennen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von. Gedichte. Gedichte aus Neukirchs Anthologie, Bd. 1. Verliebte Arien. [Soll Solimene meine glut]. [Soll Solimene meine glut]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6D48-1