Guten Kindern geht es gut

Es wollt' ein Knabe früh' aufstehn,
Und wollt' in grünen Wald nach Beeren gehn.
Und als er kam in Wald hinein,
Da pflückt' er viele rothe Erdbeerlein.
Und als er wollte heim nach Haus,
Da fand er nicht zum grünen Wald hinaus.
»Soll ich die Nacht im Walde sein –
Wer tröstet denn daheim mein Mütterlein?«
Er weint und rennet hin und her:
»Ach, wenn ich doch bei meiner Mutter wär'!«
Und endlich ist er müd' und matt,
Er sucht im Busch sich eine Lagerstatt.
Es singen hell die Vögelein,
Er macht die Augen zu und schläfet ein.
Da springt ganz leise husch husch husch
Ein graues Männlein aus dem dunkeln Busch.
Graumännlein weckt ihn alsobald
Und führt ihn aus dem weiten grünen Wald.
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Und als der Knab' ins Dorf will gehn,
Graumännlein ist nicht weiter mehr zu sehn.
Froh tritt der Knab' ins Haus hinein,
Erzählet Alles seinem Mütterlein.
Die Mutter spricht: »Wie froh bin ich!
Ach Gott, wie freu' ich mich herzinniglich!
Den guten Kindern geht es gut,
Die hat der liebe Gott in seiner Hut.«

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TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Kinderlieder. Guten Kindern geht es gut. Guten Kindern geht es gut. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6F3D-D