[6] Wir und Sie

Quiconque n'a pas de caractère n'est pas un homme, c'est une chose.

Chamfort, Pensées.


Mel. Du Schwert an meiner Linken.

Wir.

Ihr spielt die Liberalen
Zu hunderttausendmalen,
Und zeigt zu keiner Zeit,
Daß ihr es wirklich seid.
O weh, o weh, o weh!
[7] Sie.

Wir haben guten Willen,
Doch treiben wir's im Stillen.
Wer was erreichen will,
Der hält sich besser still.
Ja ja, ja ja, ja ja!
Wir.

Wer für das Best' erglühet,
Für's Vaterland sich mühet,
Der zeigt es öffentlich,
Und denkt zuletzt an sich.
Ja ja, ja ja, ja ja!
Sie.

O sprecht doch etwas leise!
Und laßt uns unsre Weise!
Wir sind wie ihr entbrannt
Auch für das Vaterland.
O ja, o ja, o ja!
[8] Wir.

Woran soll man's erkennen?
Die Asche kann nicht brennen,
Und aus des Todten Mund
Wird keine Wahrheit kund.
O weh, o weh, o weh!
Ihr seid nur Schein und Schimmer,
Ihr denkt an Euch nur immer,
Denkt künftig so wie jetzt
Ans Vaterland zuletzt.
O weh, o weh, o weh!
Doch wird ein Morgen glänzen
In Freud- und Siegeskränzen:
Dann wird es endlich klar,
Wer für die Freiheit war.
Hurrah, hurrah, hurrah!

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TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Deutsche Lieder aus der Schweiz. Wir und Sie. Wir und Sie. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6F56-4