[107] Tragische Geschichte

Mel. Nun sich der Tag geendet hat

Und keine Sonn' mehr scheint.


Jüngst ist ein General erwacht,
Ein tapfrer General,
Dem hat ein Traum um Mitternacht
Gemacht viel Angst und Qual.
Er war im Leben noch erstreckt
Durch keinerlei Gefahr,
Doch hat ein Traum ihn aufgeweckt,
Ein Traum gar wunderbar.
Was träumte denn dem General
In später Mitternacht?
Was hat ihm denn so große Qual
Und soviel Angst gemacht?
Ihn der gebebt in keiner Schlacht,
Den nichts noch hatt' erschreckt,
Was hat ihn denn um Mitternacht
Aus seinem Schlaf geweckt?
War's Krieg und Pest, war's Hungersnoth?
War's Hülf- und Feuerschrei?
War's Hochverrath, und Mord und Tod?
War's blut'ge Meuterei?
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Ihm träumte – nun, es war enorm! –
Daß durch das ganze Heer
Erhielte jede Uniform
Hinfort zwei Knöpfe mehr.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Unpolitische Lieder. Zweiter Theil. Donnerstag. Tragische Geschichte. Tragische Geschichte. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6FBC-D