5.
Und wieder hat das Rad der Stunde
Sich zwölfmal um sich selbst gedreht,
Und wieder fühlst du deine Wunde
Und ächzst und stöhnst wie Philoktet!
Denn dir, auch dir rollt's durch die Adern
Und durchs Gehirn wie heisses Blei;
Gigantisch thürmst du deine Quadern,
Mit Gott im Himmel willst du hadern
Und deine Seele ringt im Schrei!
Dein Herz steht wie die Welt in Blüthe,
Gehüllt in silbergrauen Dunst,
Und mächtig fühlst du's im Gemüthe:
Du bist ein Priester deiner Kunst!
Des Lebens goldne Kronen winken,
Die Rosen stehen weiss und roth;
Du fühlst sie duften, siehst sie blinken,
Doch scheu musst du vorüberhinken,
Denn ach, dir fehlt dein täglich Brod!
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Beneidenswerth in Forst und Fluren
Das Schwein um seine Eichelmast!
Die ärmste aller Kreaturen
Ist doch ein dichtender Phantast!
Der Bettler dort an seiner Krücke,
Er ist nicht halb so arm wie du ...
Dir brach dein Himmel wüst in Stücke,
Er aber träumt von seinem Glücke –
O Gott, nur zu, nur immer zu!
Du Licht, das mir ins Hirn gelodert,
Wozu die alte Litanei?
Ist doch so viel hier schon vermodert,
O, wärst auch du, auch du vorbei!
Dann wär der alte, blinde Lärmer
Ein dunkelbraunes Klümpchen Lehm;
Dann wär die Welt um einen Schwärmer,
Um einen Hirnverrückten ärmer
Und rollte weiter, wie vordem!