[87] Er will nicht heurathen!

Ode Trochaica.


Weisse Venus/ nakkt und blohß/
Amor sizzt auff deinem Schooß;
seine Äuglein lustig glizzen/
deine Brüste Flammen sprizzen!
Trunckner bün ich alß Silen/
keiner kan für euch bestehn/
Jüden/ Heyden und sälbst Christen
wisst ihr durchauß zu belisten!
Heimlich zwikkts mich biß zum Zeh/
abens/ wenn ich extra geh;
doch ich hüte mich beym Naschen/
denn ich will nicht Windeln waschen.
Philurille/ spey mich an/
niemahls werde ich dein Mann.
For mein angenehmes Wesen
hat mich Fillis itzt erlesen.
[88]
Alß ich letzt bey Chloen stund/
jükkte gleich-falls mir der Mund;
ach/ ihr arg verlihbtes Hertzgen
brännt schon wie ein Räucher-Kertzgen!
Halt mich nicht for keinen Schwan/
denn ich bün ein Wetter-Han.
Hundret lihbe kleine Dinger
läkken sich nach mir die Finger.
Bey Moscat und Malvasir
pfeiffe ich auff Bitter-Bier.
Mandel-Dütgens find ich nüzze/
doch mir graut für Hafer-Grüzze!

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TextGrid Repository (2012). Holz, Arno. Gedichte. Dafnis. Er will nicht heurathen!. Er will nicht heurathen!. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-803E-5