27.

Wozu dies Fältchen heut, mein Süsschen,
Dies Fältchen unter deinem Hut?
Meinst du, das Scharren mit den Füsschen
Thut deinen Stiefelsöhlchen gut?
Dein rothes Sonnenschirmchen zittert,
Dein Händchen fiebert brennend heiss,
Gesteh's nur ein, du bist erbittert
Und denkst, sein Herz ist kalt wie Eis.
O nein! Sein Herz hat tausend Fühler
Und schlägt genau so warm wie deins;
Nur denkt sein Kopf ein wenig kühler
Und kennt genau das Einmaleins.
Ich wollte wohl, dass ich es wüsste,
Wie rosenroth dein kleiner Zeh,
Wie milchweiss deine kleinen Brüste
Und wie diskret dein Negligee.
[274]
Nach Indien würd ich mit dir fliehen,
In Heinrich Heine'schem Geschmack,
Und wenn du willst, auch vor dir knieen,
Ein neuer Don Quixote im Frack.
Doch dir Bonbons und Ringe kaufen?
Den Casus, Kind, nehm ich dir krumm.
Das Beste, wär's, du lässt mich laufen
Und siehst dich – anderweitig um!
[275]

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Holz, Arno. Gedichte. Buch der Zeit. Tagebuchblätter. 27. [Wozu dies Fältchen heut]. 27. [Wozu dies Fältchen heut]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-837A-7