Unterscheid im Lieben/ von dem Herrn von Heuking

1.
Ich lebe vernüget bey redlicher Liebe/
Verboten zu lieben erwecket nur Pein.
Das Lieben/ so edel/ hat himmlische Triebe/
Bey andern verlieben muß Traurigkeit seyn.
Es schwächet das Leben und machet Verdruß/
Das Lieben vergnüget/ so ohne Genuß.
2.
Das mäßige Lieben erfreuet das Leben/
Es mehret die Jahre und wehret der Gicht/
Es hasset die Laster und Lüfte darneben/
Und schaffet/ daß nimmer dem Beutel gebricht.
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Wir können studiren und lesen ein Buch/
Das schändliche Lieben erwecket den Fluch.
3.
Ich liebe das Lieben zu leben in Freuden/
Trübseelige Zeiten sind ferne von mir.
Ich kan von der Liebe die Wollust entscheiden/
Die Wollust macht Unlust mir grauet dafür.
Ich liebe und lebe und bleibe vergnügt/
Biß daß die Erfüllung mein Wünschen besiegt.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hunold, Christian Friedrich. Gedichte. Academische Nebenstunden allerhand neuer Gedichte. Galante und Vermischte Gedichte. Unterscheid im Lieben. Unterscheid im Lieben. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-867A-D