[135] Auf einen ungeschickten Medicum

Ein Doctor sah den Tod zu einem Krancken eilen.
Er bat ihn Himmel-hoch/ noch etwas zu verweilen.
Ein Pulver sey noch da/ ein Pulver/ welches schön/
Von dem der Doctor gern die Würckung möchte sehn.
Hier auf verzog der Tod; das Pulver kam im Magen;
Allein der Krancke starb und ward zur Gruft getragen.
Denn ward ein andrer kranck/ von dem der Tod noch fern;
Er rief: das Pulver her. Der Doctor diente gern
Das schöne Pulver half dem Krancken von dem Leben.
Doch ließ der Doctor sich den Trost vom Tode geben:
Weil Menschen Staub und Koth/ was siehst du sauer aus:
Zum Vortheil machen wir nur Pulver wieder draus.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hunold, Christian Friedrich. Gedichte. Academische Nebenstunden allerhand neuer Gedichte. Schertz- und Satyrische Uberschrifften und Gedichte. Auf einen ungeschickten Medicum. Auf einen ungeschickten Medicum. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-8757-4