Der Streit der Liebe

Die Welt liegt stets im Streit: doch dencket nicht ihr Helden/
Die ihr der Erden-Kreiß mit Stahl und Eisen zwingt/
Daß ich von eurem Kampf/ von Mord und Blut will melden/
Und wie ihr Land und Leut in eure Feßel bringt.
Ich meine diesen Krieg/ den wir mit Lieben führen/
Mit Liebe/ die diß Rund in ihre Bande schlägt/
Durch welche wir Gewalt an Leib und Seele spühren/
Und die die Helden auch zu ihren Füßen legt.
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Die Liebe heißt das Band des Himmels und der Erden/
Wenn se vollkommen ist: Wenn wir an Gott verknüpft/
Und mit der Welt in Gott zugleich verbunden werden/
Denn ist die Freude rein/ die in dem Hertzen hüpft.
Wenn aber uns die Welt zu ihren Gütern reißet/
Zur Schönheit die vergeht/ zu eitler Ehr und Lust/
Und uns mit Leib und Seel darein verlieben heißet:
So brennt verbotne Gluht in der verkehrten Brust.
Mit dieser Liebe hat ein Irdischer zustreiten.
Löscht er ihr Feuer aus und zündet neues an/
Das Oehl vom Himmel hat/ so schmeckt er Süßigkeiten/
Und fühlt was oben her ein Freuden-Feuer kan.

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TextGrid Repository (2012). Hunold, Christian Friedrich. Gedichte. Academische Nebenstunden allerhand neuer Gedichte. Galante und Vermischte Gedichte. Der Streit der Liebe. Der Streit der Liebe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-88C8-B