Ermahnung an einen jungen Freund

1766.


Jüngling, blaß sind Deine Wangen,
Leichenblaß,
Ach, Du bist voll Tugendhaß
Oft der Wollust nachgegangen.
Kehre wieder, kehre wieder,
Wirf in Dir
Das ernährte wilde Thier
Der verdorbnen Neigung nieder.
Mäßigkeit und reine Sitten
Führen schon
In sich selber ihren Lohn,
Wenn Du keinen Arzt darfst bitten.
[88]
Eine fromm genoßne Jugend,
Fröhlichkeit
Die dem Tritte Rosen streut,
Mit Bewilligung der Tugend:
Ein Gewissen ohne Wunden,
Und ein Blick,
Ohne Schaam und Reu zurück,
Auf des Lebens Mittagsstunden;
O das ist ein Glück auf Erden,
Und wird hier,
Wenn Du Greishaar trägest, Dir
Schon zum Freudenhimmel werden!
[89]

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Karsch, Anna Louisa. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1792). Gedichte. Ermahnung an einen jungen Freund. Ermahnung an einen jungen Freund. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9042-B