3. An Se. Königl. Hoheit Herrn Eduard August Herzog zu York etc.
Den 22. August 1765.
Im Namen einiger Studirenden.
Prinz!
Hier, wo stiller Fleiß, von Hof und Welt entfernt,
Aus Ruf und Büchern nur die Großen kennen lernt,
Doch Witz und Einsicht schärft, bald ihrem Dienst zu leben,
Und einer spätern Zeit ihr wahres Bild zu geben:
Hat froher als der Tag, den uns Dein Hierseyn macht,
Schon siebzehn lange Jahr' kein andrer sonst gelacht,
Als jener große Tag! da gingen Vaterblicke
Georg des ewigen auf seiner Schule Glücke,
Wie einst der Schöpfer sich zur Welt herabgeneigt,
Gebilligt was er sah, und Menschen Huld erzeigt.
Doch auf den goldnen Tag folgt' eine Zeit von Eisen,
Und Feinde mußte man hier als Beschützer preisen:
Wo Pflicht zur Freude wird, Gehorsam da zu weyhn,
So glücklich lässest Du uns jetzt, o Herzog, seyn,
Und Deiner Gnade Werth ein fröhlich Land erkennen,
Stolz, wie Britannien, sich auch Dein Land zu nennen.
Verzeih' ihm diesen Stolz! wär Welschland noch so schön,
Es ließ Dich größre Pracht, doch nicht Gehorsam sehn:
Da mußt' als Kenner Dich manch ewig Werk entzücken;
Verfallner Größe Rest zeigt es des Fürsten Blicken:
Europens Barbarey ward erst aus ihm gelehrt,
Ein Newton wird von ihm, ein Leibniz nun verehrt:
Eh' ein belebter Stahl in fernes Meer geleitet,
Hat es durch unsre Welt des Ostens Gluth verbreitet;
Nun ist sein Handel das, was die Galeere bleibt,
Die matter Sclaven Arm an nahen Ufern treibt:
Wenn, wo das Wallroß geht, wo Fische fliegend zagen,
Die Segel Albions Neptun und Aeol tragen,
[114]Und von dem Ganges an, den Phöbus früh begrüßt,
Bis wo in ewig Eis sich Quebecs Strom ergießt,
Gefürchtet und verehrt vom Mogel zum Huronen,
Und auf dem Ocean die reichen Briten wohnen.
Herr, weil Dein Muth und Geist für ihre Schifffahrt wacht,
Steig' ihrer Flagge Ruhm und Deines Volkes Macht:
Daß unbesiegt Georg durch Dich der See gebiete:
Was auf der Erde wohnt, bezwingt Ihm Seine Güte.