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Es dämmert, es dämmert den See herab,
Die Wasser sind gar so dunkel;
Doch wann der Blitz über den Bergen strahlt,
Was ist das für ein Gefunkel!
Dann tun dem Schiffer die Augen weh,
Er sputet sich ängstlich zu Lande,
Wo gaffend der Feierabend steht
Am fahlerleuchteten Strande.
Die Leute freuen und fürchten sich
Und wünschen ein gutes Ende
Und daß der Herr sein Schloßengericht
Nicht in den Krautgarten sende!
Jetzt zischt der Strahl in die laue Flut
Wie eine feurige Kette,
Der dumme Haufen ergreift die Flucht
Und kriecht erschrocken zu Bette!
Wann Gott einen guten Gedanken hat,
Dann sagt man: Es wetterleuchtet!
Gib acht, du Gesindel, daß nicht einmal
In deine Wirtschaft er leuchtet!

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TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Gedichte. Natur. Abend. 2. [Es dämmert, es dämmert den See herab]. 2. [Es dämmert, es dämmert den See herab]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-986F-5