Der Freiheitsbaum

Ein Tannenbaum im Schwarzwald steht,
Der wächst schon manches Jahr;
Sein Wipfel hoch ins Blaue geht,
Drin fliegt sein grünes Haar.
Die Wurzel hat den Erdengrund
Gar innig angefaßt,
Und darum bleibt der Baum gesund,
Wie auch der Nordwind rast!
Doch alles, was auf Erden ist,
Muß haben seine Zeit:
Der Tannenbaum zu seiner Frist
Zum Fällen ist bereit!
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Dann schmückt man ihn, dann führt man ihn
Den hellen Rhein entlang,
Bis mitten in die Stadt Berlin,
Mit lautem Sang und Klang!
O Maienlust, o Freiheitsbaum,
So jugendlich und grün!
Wie wirst du, alter Menschentraum,
Dann ewig, ewig blühn!

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TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Gedichte. Vermischte Gedichte. Der Freiheitsbaum. Der Freiheitsbaum. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9C1A-3