4

Und als die Schöpfung bleischwer das Haupt im Schlafe wog
Und sie ein quälend Traumbild, daß sie nicht sei, betrog
Und Gott im Himmel selber schlief, vergessend Meer und Land,
Worüberhin kein Lufthauch als Lebenszeichen zog:
Da wachte eine Lilie auf, die einsam, einsam stand
Und die den fernen Sternglanz mit leisem Atem sog;
Da fiel ein Falter tief in sie, mit dunklem Schwingenrand,
Der durch den kalten Nachttau mit Mühe zitternd flog.
Die Flügel schmiegte bebend er an ihres Kelches Wand,
Die, auch erbebend, ob ihm sich eng zusammenbog.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Neuere Gedichte. Gaselen. 4. [Und als die Schöpfung bleischwer das Haupt im Schlafe wog]. 4. [Und als die Schöpfung bleischwer das Haupt im Schlafe wog]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9D24-1