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Am Abend

Seid mir gesegnet, meiner Heimat Gründe,
Die in des Niederganges Röte strahlen!
Glimmt mir die Liebe noch in diesen Talen,
An der sich neu mein kaltes Herz entzünde?
Nun schließ ich mit dir ewig feste Bünde!
Kann ich mit einem größern Ruhme prahlen,
Der Nachwelt schöner alle Schulden zahlen,
Als wenn ich deine Treue laut verkünde?
Du wandelst still auf sonnenhellen Wegen
Mit eines Schirms nicht dürft'gem Schritt, du Reine!
Nimm mit und führ mich Lässigen und Trägen!
Und meinen Kranz sollst im geheimsten Schreine
Zu abgelegtem Schmuck und Bändern legen,
Daß nimmer er vor Augen mir erscheine!

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TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Neuere Gedichte. [Anhang]. Sonette. Ein Wanderer. 2. [Seid mir gesegnet, meiner Heimat Gründe]. 2. [Seid mir gesegnet, meiner Heimat Gründe]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9F65-5