Feldbeichte
Im Herbst, wenn sich der Baum entlaubt,
Nachdenklich wird und schweigend,
Mit Reif bestreut sein welkes Haupt,
Fromm sich dem Sturme neigend:
Da geht das Dichterjahr zu End,
Da wird mir ernst zu Mute;
Im Herbst nehm ich das Sakrament
In jungem Traubenblute.
Da bin ich stets beim Abendrot
Allein im Feld zu finden,
Da brech ich zag mein Stücklein Brot
Und denk an meine Sünden.
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Ich richte mir den Beichtstuhl ein
Auf ödem Heideplatze;
Der Mond, der muß mein Pfaffe sein
Mit seiner Silberglatze.
Und wenn er grämlich zögern will,
Der Last mich zu entheben,
Dann ruf ich: »Alter, schweig nur still,
Es ist mir schon vergeben!
Ich habe längst mit Not und Tod
Ein Wörtlein schon gesprochen!«
Dann wird mein Pfaff vor Ärger rot
Und hat sich bald verkrochen.