[Nur allein kann ich erstarken]

Nur allein kann ich erstarken,
Nur allein sprießt mir die Kraft,
Tret' ich in des Kampfes Marken,
Mit des Mutes Eigenschaft.
Sag' ich los mich jenem Jammer,
Jenem tiefen Seelenweh,
Gürte meine Lenden strammer
Und gepanzert fest ich steh'!
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Fest wie eine Memnonsäule,
Unter mir den Staub der Welt,
Ob mein Blick auch drauf verweile –
's ist der Blick von einem Held.
Fest wie eine Memnonsäule,
Schwarzer Marmor ist mein Kleid,
Doch nicht müßig ich verweile,
In der Wüsten Einsamkeit.
Pflegend nicht wie jener König
Von Aegypten, feiger Ruh,
Der ist gar nichts oder wenig,
Der dem Bösen siehet zu. –
In die Enge, in's Gedränge
Stürz' ich mich mit lautem Klang,
Singe vor der ganzen Menge
Ew'ger Wahrheit großen Sang.

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TextGrid Repository (2012). Kempner, Friederike. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1903). [Nur allein kann ich erstarken]. [Nur allein kann ich erstarken]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-A440-A