Einsamkeit im nächtlichen Hotel

Auf dem Korridor
Hüpft der rote Mohr,
Welcher einer Dame Schokolade bringt.
Meine Einsamkeit
Ist Zerrissenheit
Bergs, aus dem ein Giessbach springt.
[103]
Ach, es lockt mich fast,
Mensch zu sein: ich tast
Ueberm Bette nach dem Lichtsignal.
Ruf die Kleine ich –
Weine ich
Und verfliesse in des Bettes Tal.
Im Hotelgemach,
Als ich stöhnend lag,
Hat ein Löwe meine Brust beschwert –
Niemand war mir gut.
Nur mein weicher Hut
Hat sich brüderlich mir zugekehrt.
Ohne Körper er
Schwebte leicht daher
Neigte sich und sass mir auf dem Haupt.
Er behütete,
Als man wütete,
Meinen Schlaf, den er dem Tod geraubt.

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TextGrid Repository (2012). Klabund. Gedichte. Das heiße Herz. Gedichte. Einsamkeit im nächtlichen Hotel. Einsamkeit im nächtlichen Hotel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-A94C-C