2.

Ich spielte kindlich in den dumpfen Mauern,
Der gaukelnde Genoss von Kröt und Wurm.
An meinen Händen tanzten Stab und Turm
Wie unsrer Dörfer trunkne Sonntagsbauern.
An allen Ecken sah ich Drachen lauern,
Bekämpfenswert wie ein Oktobersturm.
[128]
Die Kröte glotzte königlich. Der Wurm
Vermochte nur als Königssohn zu dauern.
Der Drache hob im Herbst sich in die Winde,
Der Turm ward Unterkunft der Metzgerei,
Und ein Gespenst entfuhr dem goldnen Kinde
Wie in der Mitternacht ein Katzenschrei.
Um meinen Scheitel schlang sich Rosenbinde –
Der Königsknabe freite um die Fei.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Klabund. Gedichte. Das heiße Herz. Gedichte. Coelius. 2. [Ich spielte kindlich in den dumpfen Mauern]. 2. [Ich spielte kindlich in den dumpfen Mauern]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-AAD2-3