Wol mir! Ich lasse nun das müde Meer der Welt/
Den wilden Wellenweg/ das schwanke Segelzelt/
Der Winde Stürmerstimm/ der Silberfluten Brausen/
Das Ekkel-ungemach/ der Eitelkeiten Grausen.
Wie lang? Ach Herr/ wie lang beklagt ich ohne Maß
Die pfellgeschwinde Wind/ als schläffrich/ träg und laß?
Die Threnen leschten nicht mein brünstiges Verlangen:
Mein Seufftzen war zuvor befesselt und gefangen;
So gar daß ich gewillt/ aus dollem Frevelmuht/
Nach langverlangtem Port zu schwimmen durch die Flut.
Wol mir/ ich bin am Strand! Sorg/ Jammer/ Angst und Leiden/
Hat mit mir abgesteurt. Hier ist das Reich der Freuden.
Hertzliebes Vaterland!
Sey tausendmal gegrüsst.
Du sichrer Vferstrand
Sey tausendmal geküsst.
Gegrüsset solst du seyn/
Mit diesem Liebeskuß:
Geküsst dein Kies und Stein
Mit meiner Lippengruß.
Wol mir! und aber wol/ hier find ich aufgestellt/
Des starken AnkersCreutz/ das mir den Rukken hält:
Da mich der Hoffnungstrost mit wahrer Ruh begattet/
Da mich der Lorberkrantz der Ewigkeit beschattet.
Dir düsterwilde Welt sag ich nun gute Nacht;
Mich hat der Todesschlaff an Heiligland gebracht.
Ach schlaff/ ach sanffter Schlaff; mein Wunsch und mein Verlangen!
Wo find ich Hertzenswort dich lieben zu ümfangen?
Mein stetes Wollustbett ist eißl- und eisenkalt/
In welchem mich erkennt die schöne Todsgestalt/
Was nie kein Aug geschaut/ was niemand kan verjähen/
Hat mein entzukkter Geist im Hoffnungstraum gesehen.